Unsere Empfehlungen
Archiv der verlorenen Kinder
Autor: Valeria Luiselli
Verlag: Kunstmann
ISBN: 978-3-95614-314-4
Preis: 25,00 €
Buchtipp von: Vanessa Bartz (Februar 2020)

In dem Buch „ Archiv der verlorenen Kinder“ geht es um eine Patchworkfamilie bestehend aus Mutter, Vater , einem Jungen und einem kleinen Mädchen. Die Familie lebt in New York. Die Eltern sind Dokumentarristen und haben gerade ihren Auftrag beendet, die Klänge von New York zu dokumentieren, indem sie alle Sprachen der Stadt aufnehmen. Jetzt müssen …
WeiterlesenIn dem Buch „ Archiv der verlorenen Kinder“ geht es um eine Patchworkfamilie bestehend aus Mutter, Vater , einem Jungen und einem kleinen Mädchen. Die Familie lebt in New York. Die Eltern sind Dokumentarristen und haben gerade ihren Auftrag beendet, die Klänge von New York zu dokumentieren, indem sie alle Sprachen der Stadt aufnehmen. Jetzt müssen die Eltern ein neues Prokekt finden.
Der Vater möchte sich mit der Geschichte der Apachen in Apacheria auseinander setzen. Die Mutter interessiert sich für die Immigrantenströme, also für die Kinder, die aus mittelamerikanischen Staaten in die USA flüchten müssen, und möchte diesen Kindern helfen und ein Radio-Feature darüber machen.
Der Roadtrip der Familie von New York nach Mexiko beginnt. Der Junge dokumentiert alles mit seiner Kamera, das Mädchen schläft dann doch lieber weiter oder erzählt Witze. Die Eltern reden kaum miteinander und wenn doch, wird gestritten oder diskutiert. Also nicht nur die Immigrantenkinder scheinen verloren zu sein, sondern auch die beiden Kinder im Auto.
Dieser Famlienroman ist unfassbar gut. Der Roadtrip fesselt und man möchte wissen, wohin die Reise führen wird. Zeitgleich setzt man sich mit der politischen Frage der Immigranten und Flüchtlingen auseinander. Durch Dialoge und Geschichten, die im Auto erzählt werden, lernen nicht nur die Kinder etwas, sondern auch der Leser wird manch neues Wissenswertes aus der Geschichte mitnehmen.
Weniger anzeigenDer Mann, der seinem Gewissen folgte
Autor: Janet Lewis
Verlag: DTV
ISBN: 978-3-423-28190-4
Preis: 22,00 €
Buchtipp von: Rainer Francke (Januar 2020)

Die Tage zwischen den Jahren lassen manch einen ja durchaus philosophisch werden und über den Sinn des Lebens nachdenken, über Religion, die Frage nach Recht und Gerechtigkeit … Guten Stoff zum Philosophieren liefert ein wiederentdeckter Roman von Janet Lewis. Nach einer wahren Begebenheit schildert sie einen Fall aus der Zeit nach dem 30jährigen …
WeiterlesenDie Tage zwischen den Jahren lassen manch einen ja durchaus philosophisch werden und über den Sinn des Lebens nachdenken, über Religion, die Frage nach Recht und Gerechtigkeit …
Guten Stoff zum Philosophieren liefert ein wiederentdeckter Roman von Janet Lewis. Nach einer wahren Begebenheit schildert sie einen Fall aus der Zeit nach dem 30jährigen Krieg, der sich in Jütland zugetragen hat. Dort lebte der Pastor Sören Quist, anerkannt in seiner Gemeinde, beliebt – und auch ein wenig jähzornig. Er wird von einem Widersacher, dem durchtriebenen Morten Bruus, beschuldigt, seinen Bruder Niels totgeschlagen zu haben, der als Knecht bei Pastor Quist in Lohn stand. In einem Aufsehen erregenden Indizienprozess wird der integre Pastor zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Tod bringt großes Leid über viele Menschen im Dorf.
Fast 15 Jahre später taucht ein Bettler im Hof eines Nachfolgers von Pastor Quist auf. Er behauptet, Niels Bruus zu sein und das Erbe seines reich verstorbenen Bruders Morten antreten zu wollen.
Bestürzt müssen alle Beteiligten erkennen, welch hinterhältiger Intrige sie aufgesessen waren. Und zugleich stellt sich die Frage, was den Pastor dazu brachte, das Urteil trotz mancherlei Fluchtmöglichkeit anzunehmen – im Wissen um seine Unschuld.
Stoff zum Nachdenken – und ein atmosphärisch dichter Roman um eine höchst interessante Figur.
Tod im Februar
Autor: Alan Parks
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-27198-2
Preis: 16,00 €
Buchtipp von: Stefan Decken (Januar 2020)

Nach seinem letzten Fall "Blutiger Januar" wurde Detective Harry McCoy notgedrungen eine mehrwöchige Auszeit verordnet. Die gewalttätige und keinesfalls immer mit legalen Mitteln geführte Auseinandersetzung mit einem Glasgower Kriminellen hatte tiefe Spuren hinterlassen - psychisch wie körperlich. Mc Coy musste zum Polizeipsychologen und das …
WeiterlesenNach seinem letzten Fall "Blutiger Januar" wurde Detective Harry McCoy notgedrungen eine mehrwöchige Auszeit verordnet. Die gewalttätige und keinesfalls immer mit legalen Mitteln geführte Auseinandersetzung mit einem Glasgower Kriminellen hatte tiefe Spuren hinterlassen - psychisch wie körperlich. Mc Coy musste zum Polizeipsychologen und das Geschehene aufarbeiten, um einer dauerhaften Suspendierung zu entgehen.
Dann endlich sind die verhassten Sitzungen vorbei und McCoy ist wieder in seinem Revier. Doch der erste Tag zurück im Dienst könnte kaum schlimmer sein: ein Fußballspieler von Celtic Glasgow wird im 14. Stock eines Rohbaus gefunden, mißhandelt und zu Tode gequält. Sein Mörder hat eine blutige Nachricht hinterlassen... Doch das ist erst der Anfang einer neuen Welle von Gewalt, die Glasgow in diesem Februar 1973 heimsucht. Drogen und Korruption scheinen die Stadt fest im Griff zu haben - und mittendrin versucht Inspector McCoy, für Recht und Ordnung zu sorgen. Oder besser gesagt für das, was er für Recht und Ordnung hält.
"Tod im Februar" - der zweite Krimi des schottischen Autors Alan Parks. Trockener Sound, hochspannend, authentisch und sehr noir.
Weniger anzeigenDie Ewigkeit in einem Glas
Autor: Jess Kidd
Verlag: DuMont
ISBN: 978-3-8321-8105-5
Preis: 22,00 €
Buchtipp von: Anne Simon (Januar 2020)

London, 1863: Wer als Frau einem ordentlichen Beruf nachgehen möchte, hat es nicht leicht. Erst recht nicht, wenn man die Brötchen als Privatdetektivin verdient. Doch für Bridie Devine gibt es nichts Erfüllenderes. Sowohl private Auftraggeber als auch die Polizei vertrauen ihrem Talent. Denn Bridie ist nicht nur sehr aufmerksam und gewitzt; sie …
WeiterlesenLondon, 1863: Wer als Frau einem ordentlichen Beruf nachgehen möchte, hat es nicht leicht. Erst recht nicht, wenn man die Brötchen als Privatdetektivin verdient. Doch für Bridie Devine gibt es nichts Erfüllenderes. Sowohl private Auftraggeber als auch die Polizei vertrauen ihrem Talent. Denn Bridie ist nicht nur sehr aufmerksam und gewitzt; sie ist ebenfalls sehr bewandert im Bereich der Chirurgie und der Obduktion, was zur damaligen Zeit noch nicht unbedingt zur Grundausstattung eines Ermittlers gehört. Dieses Wissen hat sie ihren diversen Ziehvätern zu verdanken: der Leichensammler, der ihr Lesen und Schreiben beibrachte. Ein Arzt, an dessen Seite sie erste Erfahrungen am Operationstisch sammeln konnte oder der verrückte Apotheker Prudoe, der sie in die öffentlichen Obduktionen schmuggelte. Lichtblicke in ihrer sonst eher abenteuerlichen, unsteten und oft traurigen Kindheit, von der wir im Laufe der Geschichte immer ein bisschen mehr erfahren werden.
Trotz all ihrer Fähigkeiten beauftragt man sie als Frau meist nur unter der Hand, zum Beispiel um eine zweite, patente Meinung einzuholen. Oder wenn es sich um eher halbseidene oder höchstgeheime Aufträge handelt. Wie auch in diesem Fall:
Sir Edmund, ein recht eigentümlicher Adliger, beauftragt Bridie, seine entführte Tochter zu finden und zurückzuholen. Doch der Fall soll mit äußerster Diskretion behandelt werden. Kaum jemand hat die junge Christabel, die Tochter des Auftraggebers, jemals zu Gesicht bekommen. Entsprechend viele Gerüchte und Gruselgeschichten erzählt man sich über sie. Gerüchte hin oder her, Christabel scheint in jedem Fall etwas ganz besonderes zu sein, und das Wissen über ihre bloße Existenz ruft einige düstere Gesellen, Sammler und Händler auf den Plan. Bridie ist ganz in ihrem Element. Und sieht sich schon bald mit ihrer verdrängten Vergangenheit konfrontiert.
Jess Kidd hat schon in ihren vorherigen beiden Romanen mit den Elementen klassischer Schauermärchen, irischer Mythologie und besten britischen Schrägheiten gespielt. Im Deutschlandfunk sprach man gar von „Magischem Realismus“. In jedem Fall ergibt all das eine einzigartige, wahnsinnig unterhaltsame Mischung, der Kidd in ihrem neuesten Roman „Die Ewigkeit in einem Glas“ noch eine ordentliche Prise Sherlock Holmes hinzufügt. Perfekter Lesegenuss mit den schrägsten und liebenswertesten Charakteren seit langem.
Weniger anzeigenEndlich Wein verstehen
Autor: Madelyne Meyer
Verlag: AT
ISBN: 978-3-03902-023-2
Preis: 20,00 €
Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (Januar 2020)

Sie mögen Wein und wollen ihn genießen. Dann geht es Ihnen wie mir und Madelyne Meyer. Sie sagte von sich selbst: „Ich trinke Wein. Ich liebe Wein. Ich habe keine Ahnung von Wein.“ So begann ihr Weg von der Weinamateurin zur heutigen Weinexpertin. Nach ihrer Bachelorarbeit über internationale Weintrends absolvierte sie verschiedene Weinkurse, …
WeiterlesenSie mögen Wein und wollen ihn genießen. Dann geht es Ihnen wie mir und Madelyne Meyer. Sie sagte von sich selbst: „Ich trinke Wein. Ich liebe Wein. Ich habe keine Ahnung von Wein.“ So begann ihr Weg von der Weinamateurin zur heutigen Weinexpertin. Nach ihrer Bachelorarbeit über internationale Weintrends absolvierte sie verschiedene Weinkurse, arbeitete auf Weingütern in Kalifornien und studierte Wine Marketing & Management in Bordeaux. Mittlerweile vermittelt sie ihr Wissen in Basisweinkursen und bloggt auf >edvin uncorked< .
In ihrem Buch >Endlich Wein verstehen< merkt man, mit wieviel Freude sie ihr Wissen weitergibt. Unterhaltsam und locker erklärt sie Basics über die richtigen Weingläser, wie man Weinflecken entfernt und gibt Tipps zur Katerbewältigung. Das ganze untermalt sie mit stilvollen, witzigen Illustrationen. Wissen Sie, wie man am Tränenmeer im Glas den Alkoholgehalt ablesen kann oder welche Weine lagerfähig sind? Nach diesem Buch war ich um einiges schlauer. Wahrscheinlich werde ich jetzt kein Weingut führen können, aber das Glas Wein trinke ich nun mit noch mehr Genuss. Weinberge betrachte ich mit ganz neuen Augen, nachdem mir Wissen über Weinanbaugebiete, das Rebenleben, Aromaentstehung und Weinherstellung (jetzt weiß ich auch was Stillweine sind) mit so viel Leichtigkeit nahe gebracht wurde. Es hat Spaß gemacht, über das was man genießt, zu lesen. Das perfekte Buch für Einsteiger, die etwas mehr über die edlen Tropfen erfahren und verstehen möchten.
Weniger anzeigenElise und der gebrauchte Hund
Autor: Bjarne Reuter
Verlag: DTV Junior
ISBN: 978-3-423-76254-0
Preis: 11,95 €
Buchtipp von: Vanessa Bartz (Januar 2020)

Elise möchte unbedingt einen Hund haben. Ihr Vater ist von der Idee nicht so begeistert. Aber wenn sich der Papa ein gebrauchtes Fahrrad kaufen kann, dann kann Elise doch ihrer Meinung nach auch einen gebrauchten Hund besorgen. Und so gehen beide zu Herrn Potifars Tierparadies und Elise findet ihren besonderen Hund. Die neue Hundebesitzerin ist …
WeiterlesenElise möchte unbedingt einen Hund haben. Ihr Vater ist von der Idee nicht so begeistert. Aber wenn sich der Papa ein gebrauchtes Fahrrad kaufen kann, dann kann Elise doch ihrer Meinung nach auch einen gebrauchten Hund besorgen. Und so gehen beide zu Herrn Potifars Tierparadies und Elise findet ihren besonderen Hund. Die neue Hundebesitzerin ist überglücklich und dann passiert auch noch was unfassbar Tolles: Der Hund fängt an zu sprechen. Er heißt McAduddi und kommt aus Schottland. Es entsteht eine wunderbare Freundschaft und gemeinsam erleben sie lustige kleine Abenteuer.
Dieses Kinderbuch zeigt, wie Kinder mit wenig Dingen und viel Fantasie eine Menge Spaß haben und Abenteuer erleben können. Ein schönes Lesevergnügen! Altersempfehlung ab 8 Jahren
Weniger anzeigenTante Martl
Autor: Ursula März
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-05981-7
Preis: 20,00 €
Buchtipp von: Rainer Francke (Dezember 2019)

Tante Martl heißt eigentlich Martina. Doch auf dem Standesamt angemeldet hat sie ihr Vater im Juni 1925 als Martin: so groß war die Enttäuschung des Mannes, dass es nach 2 Töchtern auch diesmal kein Sohn geworden war; und eine Woche hat er gebraucht, um den „Irrtum“ zu korrigieren. Zeitlebens hat Martl – so wurde sie schließlich von allen genannt …
WeiterlesenTante Martl heißt eigentlich Martina. Doch auf dem Standesamt angemeldet hat sie ihr Vater im Juni 1925 als Martin: so groß war die Enttäuschung des Mannes, dass es nach 2 Töchtern auch diesmal kein Sohn geworden war; und eine Woche hat er gebraucht, um den „Irrtum“ zu korrigieren. Zeitlebens hat Martl – so wurde sie schließlich von allen genannt – diese Ablehnung ihres Vaters gespürt.
Ihr „Tanten“-Schicksal gab es bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts wohl häufig: die unverheirateten Schwestern, die sich für die Familie aufzuopfern hatten: war jemand krank, kamen sie zu Hilfe und brachten den Haushalt in Ordnung. In Martls Fall blieb sie auch bei den Eltern wohnen und pflegte sie bis zum Tod – ohne je ein Wort der Anerkennung des Vaters gehört zu haben oder viel Unterstützung ihrer Schwestern zu erfahren.
Und doch war Martl gleichzeitig sehr eigenständig. Im Gegensatz zu ihren verheirateten Schwestern hat sie einen Beruf, ist Lehrerin, fährt Auto, hat ein Konto, unternimmt Reisen – ist also eine durchaus emanzipierte Frau.
Aus Sicht ihres Patenkindes, der Autorin, entsteht ein sehr authentisches Portrait dieser besonderen „Tante“, vieles ist anekdotisch, und der pfälzische Dialekt, den Martl benutzt, lässt den Leser sich fast als Familienmitglied fühlen.
Ein anrührender, liebevoller Roman über eine besondere Frau und über eine Zeit, die noch gar nicht so weit zurückliegt.
Im Unterland
Autor: Robert Macfarlane
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3-328-60113-5
Preis: 24,00 €
Buchtipp von: Stefan Decken (Dezember 2019)

Robert Macfarlane: ein englischer Literaturwissenschaftler, Naturschriftsteller, Kolumnist - und begeisterter Alpin- und Höhlenkletterer. Immer wieder ist er in den vergangenen Jahren zu Entdeckungsreisen rund um unseren Planeten aufgebrochen. Mal war er auf der Suche nach "richtiger" Wildnis in Europa, mal ist er alten Schmugglerpfaden und …
WeiterlesenRobert Macfarlane: ein englischer Literaturwissenschaftler, Naturschriftsteller, Kolumnist - und begeisterter Alpin- und Höhlenkletterer. Immer wieder ist er in den vergangenen Jahren zu Entdeckungsreisen rund um unseren Planeten aufgebrochen. Mal war er auf der Suche nach "richtiger" Wildnis in Europa, mal ist er alten Schmugglerpfaden und aufgegebenen Wegen gefolgt. Und immer interessieren ihn die alten verlassenen Orte, die Natur und unsere Beziehung zu ihnen bzw. zu ihr.
Nun hat er sich für sein jüngstes Projekt ins Unterland begeben, in die dunkle Welt unter der Erde. Tagelang durchkletterte er die Katakomben von Paris, stieg hinab in die Karsthöhlen an der italienisch-slowenischen Grenze, suchte in Norwegen und auf den Lofoten nach uralten Felsmalereien, durchquerte den Knud-Rasmussen-Gletscher auf Grönland...
"Im Unterland" erzählt von diesen Expeditionen. In einer Sprache voller Poesie und faszinierender Beobachtungen zeigt uns Macfarlaine die Schönheit und Wunder, die Schrecken und Gefahren der Erde unter uns, aber auch die (zu einem großen Teil von den Menschen geförderte) Verletzbarkeit von Landschaft und Natur.