Unsere Empfehlungen

Seltene Affären

Autor: Thommie Bayer

Verlag: Piper

ISBN: 978-3-492-05611-3

Preis: 18,00 €

Buchtipp von: Rainer Francke (Oktober 2016)

Seltene Affären

Peter und Paul Vorden sind Zwillinge und als solche eng miteinander verbunden. Der wohlhabende Peter ist Teilhaber eines Feinschmecker-Restaurants in Frankreich. Dort führt er von Montag bis Donnerstag die Geschäfte, um sich für das Wochenende in seine deutsche Wohnung zurückzuziehen. Paul dagegen ist Schriftsteller, mäßig erfolgreich, und das …

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Peter und Paul Vorden sind Zwillinge und als solche eng miteinander verbunden. Der wohlhabende Peter ist Teilhaber eines Feinschmecker-Restaurants in Frankreich. Dort führt er von Montag bis Donnerstag die Geschäfte, um sich für das Wochenende in seine deutsche Wohnung zurückzuziehen. Paul dagegen ist Schriftsteller, mäßig erfolgreich, und das bedeutet, dass er mitunter auch termingebunden schreiben muss. Und dafür nützt Peter seine Wochenenden: dem Bruder Kurzgeschichten zu schreiben, die dieser dann als seine eigenen veröffentlicht – Zwillinge verfügen ja manchmal über ähnliche Begabungen …
Nicht nur das verbindet Peter und Paul, vielmehr hat Paul ausgerechnet die Frau geheiratet, die für Peter immer Ziel seiner Träume war und doch – fast – unerreichbar bleibt …
Ein melancholisch-ruhiger Roman, in dem Traum und Wirklichkeit sich abwechseln; ein Buch über Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, auch wenn es anders läuft als geplant; über Freundschaft – ein typischer Thommie Bayer eben!

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Hochland

Autor: Steinar Bragi

Verlag: DVA

ISBN: 978-3-421-04697-0

Preis: 14,99 €

Buchtipp von: Stefan Decken (Oktober 2016)

Vier junge Leute sind mit ihrem Jeep von Reykjavik aus unterwegs in die Einsamkeit des isländischen Hochlands. Ein verlängertes Wochenende fernab der Hektik ihres Alltagslebens, Campen, Wandern, Entschleunigen - das ist der Plan. Doch als sie im immer dichter werdenden Nebel von der schmalen Schotterpiste abkommen und ein abgelegenes Haus rammen, …

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Vier junge Leute sind mit ihrem Jeep von Reykjavik aus unterwegs in die Einsamkeit des isländischen Hochlands. Ein verlängertes Wochenende fernab der Hektik ihres Alltagslebens, Campen, Wandern, Entschleunigen - das ist der Plan. Doch als sie im immer dichter werdenden Nebel von der schmalen Schotterpiste abkommen und ein abgelegenes Haus rammen, ist ihre Fahrt gestoppt. An ein Weiterkommen mit dem ramponierten Jeep ist nicht zu denken, immerhin bieten ihnen die beiden Bewohner des Hauses für die Nacht Unterkunft.
Doch was sind ihre Gastgeber für ein seltsames altes Paar? Warum verhalten sie sich so merkwürdig abweisend? Wieso verriegeln sie ihr Haus bei Anbruch der Dunkelheit, obwohl außer ihnen keine Menschenseele in dieser verlassenen Geröllwüste haust? Warum verbieten sie den Städtern, nachts das Haus zu verlassen? Die bisher eher gelassene Stimmung unter den jungen Leuten verändert sich, das Unbehagen wächst...
Aus einer Nacht in dieser unwirklichen Einöde werden viele Tage. Alle Versuche, den Weg zurück in die Zivilisation zu finden, scheinen zum Scheitern verurteilt. Ihr vermeintlicher Zufluchtsort ist längst zu einem Gefängnis geworden...

"Hochland": Was für ein Thriller! Atemberaubende Spannung, mit einer gut dosierten Portion Horror versehen, eine dichte, bisweilen äußerst beklemmende Atmosphäre... DAS Buch für nebelige Herbstregentage. Aber Vorsicht: Nach der Lektüre werden Sie nicht unbedingt Ihren nächsten Urlaub in Island verbringen wollen! - Oder jetzt erst recht?

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Giants

Autor: Sylvain Neuvel

Verlag: Heyne

ISBN: 978-3-453-31690-4

Preis: 14,99 €

Buchtipp von: Anne Simon (Oktober 2016)

Giants

Als Rose elf Jahre alt ist entdeckt sie durch Zufall eine riesengroße, metallene Hand, die Jahrtausende im Erdboden vergraben war und plötzlich, scheinbar ohne konkreten Auslöser, an die Oberfläche getreten ist. Das Militär ist sofort zur Stelle und sperrt die Umgebung ab, noch bevor Rose und ihre Familie sich Gedanken über diese unglaubliche …

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Als Rose elf Jahre alt ist entdeckt sie durch Zufall eine riesengroße, metallene Hand, die Jahrtausende im Erdboden vergraben war und plötzlich, scheinbar ohne konkreten Auslöser, an die Oberfläche getreten ist. Das Militär ist sofort zur Stelle und sperrt die Umgebung ab, noch bevor Rose und ihre Familie sich Gedanken über diese unglaubliche Erscheinung machen können. Über die Zeit gerät die Entdeckung in Vergessenheit und die damit verbundenen Forschungen werden eingestellt.

Siebzehn Jahre später taucht ein zweites, dazu passendes Körperteil auf und Dr Rose Franklin, inzwischen leitende Wissenschaftlerin an einem durch die NSA unterstützten Forschungsprojekt, nimmt sich dessen an. Woher kommen diese Gebilde? Welche Kultur konnte es zu Stande bringen, eine so große Menge des seltenen Materials zusammenzutragen und einen Gegenstand von diesem gigantischen Ausmaß zu schaffen? Rose hat mittlerweile jede jemals existierende irdische Kultur als potentiellen Erbauer abgehakt und sich anderen Sphären zugewandt. Ist es möglich, dass die Artefakte absichtlich vor tausenden Jahren auf der Erde zurückgelassen wurden, um den Erdbewohnern einen Hinweis auf außerirdisches Leben zu hinterlassen? Will man der Menschheit eine Botschaft übermitteln? Rose und ihr Team stehen vor einem Rätsel.

Science Fiction, Außerirdische, Militär - das gehört beim Lesen alles eher nicht zu meinem Spezialgebiet. Diese Geschichten begegnen mir meistens nur im guten, leichten, amerikanischen Popcornfilm. Umso erwähnenswerter, dass Sylvain Neuvels mich mit seinem Debüt „Giants“ absolut gefesselt hat. Dazu trägt, neben der guten Story, vor allem die spezielle Erzählstruktur bei. Der Roman besteht aus Tagebucheinträgen, Aufzeichnungen von Funkverkehr und hauptsächlich Interviews, geführt von einem weitestgehend mysteriösen, übergeordneten Leiter des Projekts. Dadurch kommen fast alle Protagonisten zu Wort, was der ganzen Geschichte einen kurzweiligen und abwechslungsreichen Stil verleiht. Literarisch sicher kein Meilenstein, aber gut gemacht, spannend und sehr unterhaltsam.

Eine gute Gelegenheit für die, die sich an dieses Genre bisher noch nicht rangetraut haben - ruhig mal was Neues ausprobieren! Und für alle, die sich in diesem Gebiet etwas besser auskennen, ist „Giants“ auf Grund von vielen kleinen Anspielungen und Querverweisen sowieso empfehlenswert.

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Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westen

Autor: J. Ryan Stradal

Verlag: Diogenes

ISBN: 978-3-257-86297-3

Preis: 24,00 €

Buchtipp von: Sigrid Pommeranz (Oktober 2016)

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westen

Es geht um die Leidenschaft fürs Kochen und fürs Essen, es geht um die Künstler in der Küche. Am Anfang ist es Lars Thorvald. Mit seiner außergewöhnlichen Liebe zum Kochen entwickelt er sich zu einem genialen Koch. Seine Leidenschaft will er auch an seine Tochter Eva weitergeben. Dass sie gerade erst das Licht der Welt erblickt hat stört ihn …

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Es geht um die Leidenschaft fürs Kochen und fürs Essen, es geht um die Künstler in der Küche. Am Anfang ist es Lars Thorvald. Mit seiner außergewöhnlichen Liebe zum Kochen entwickelt er sich zu einem genialen Koch. Seine Leidenschaft will er auch an seine Tochter Eva weitergeben. Dass sie gerade erst das Licht der Welt erblickt hat stört ihn wenig. Wenn sie auch noch nicht an seinem Essen teilhaben darf, so soll sie wenigstens von den Düften umgeben sein. Schon an dieser Stelle dürfte es für den Leser wie auch für Eva eine Freude sein, Lars bei seinen Besuchen auf dem Wochenmarkt zu begleiten. Den Duft von spätgeernteten Soßentomaten zu riechen und an seiner Begeisterung fürs weltbeste Tomatenmark teilzuhaben.

Evas Mutter Cynthia sucht schon früh in der Ferne ihr Glück, sie fühlt sich eher zum Weinhandel hingezogen. Evas Vater Lars kann die Lücke, die ihre Mutter hinterlässt, nur kurz schließen, er wird von seinem Herzen im Stich gelassen.
Jahre später: Eva Thorvald ist ihren eigenen Weg gegangen, jetzt ist sie die Künstlerin in der Küche. Sie entwickelt einen unübertreffbaren Geschmackssinn, kann die schärfesten Chilischoten essen und wird die gefragteste Köchin Nordamerikas. Doch Eva ist ruhelos, sie will einzigartig sein, verführen, begeistern und geliebt werden. Für ihre Pop-up-Dinner nimmt Eva utopische Preise, hat jahrelange Wartezeiten und ellenlange Wartelisten, jedoch hat sich ihre Mutter noch nie eintragen lassen.

Es geht um das Tochtersein und das Muttersein, darum, dass das Leben immer wieder Überraschungen bereit hält. Über Freunde, die einen ein ganzes Leben lang begleiten und Menschen, die uns nur am Rande streifen. Ein besondere und ungewöhnliche Story über eine Frau mit extravaganter Persönlichkeit. Ein Vergnügen auch für die Leser, die Spaß an der guten Küche haben, sich auch mal kulinarisch verführen lassen wollen und ein Vergnügen für diejenigen, die offen sind für neue Ideen. Für sie hat J. Ryan Stradal eine originelle Geschichte geschrieben.

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Die Wahrheit

Autor: Melanie Raabe

Verlag: btb

ISBN: 978-3-442-75492-2

Preis: 16,00 €

Buchtipp von: Jenny Jacobs (Oktober 2016)

Die Wahrheit

Sieben Jahre lang lebte Sarah Petersen als allein erziehende Mutter mit dem Gedanken, dass ihr wohlhabender Mann Philipp auf einer Südamerikareise verschwunden und womöglich längst tot sei. Es gab weder ein Lebenszeichen von ihm noch eine Lösegeldforderung, bis Sarah vom auswärtigen Amt mitgeteilt wird, dass Philipp am Leben ist und schon am …

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Sieben Jahre lang lebte Sarah Petersen als allein erziehende Mutter mit dem Gedanken, dass ihr wohlhabender Mann Philipp auf einer Südamerikareise verschwunden und womöglich längst tot sei. Es gab weder ein Lebenszeichen von ihm noch eine Lösegeldforderung, bis Sarah vom auswärtigen Amt mitgeteilt wird, dass Philipp am Leben ist und schon am morgigen Tag zurückkehren wird.
Sarahs Leben wird auf den Kopf gestellt, denn am Flughafen wartet nicht etwa ihr geliebter Mann, den sie so viele Jahre schmerzlich vermisst hat, sondern ein vollkommen Fremder. Der Unbekannte, der sich als Philipp ausgibt und alles über ihr gemeinsames Leben weiß, zwingt Sarah zum Mitspielen, indem er die kleine Familie bedroht. Dass es etwas gibt, womit er ihr Leben zerstören kann, wird ihr relativ schnell klar, denn auf ihrer Vergangenheit lastet ein dunkles Geheimnis, welches Sarah davon abhält zur Polizei zu gehen. Aber der Fremde verlangt immer wieder die Wahrheit von ihr. Doch die Wahrheit worüber? Will er womöglich nur Philipps Geld?

Melanie Raabe überzeugt in ihrem zweiten Thriller wieder einmal mit ihrem eindrucksvollen Schreibstil. Rasant und mit überraschenden Wendungen führt die Autorin durch Sarahs Geschichte und man erhält abwechselnd einen Einblick in Sarahs Gedankenwelt und in die des Unbekannten. Hat man als Leser doch sonst das Gefühl, als allwissender Mitläufer das Geschehen zu erleben, setzt sie diese Tatsache außer Kraft. Als Leser fragt man sich: was ist die Wahrheit und wer kennt sie wirklich?

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Die Schande der Lebenden

Autor: Mark Billingham

Verlag: Atrium

ISBN: 978-3-85535-010-0

Preis: 19,99 €

Buchtipp von: Rainer Francke (September 2016)

Die Schande der Lebenden

Jede Woche treffen sich fünf höchst unterschiedliche Menschen bei dem Therapeuten Tony de Silva, um ihr ebenfalls höchst unterschiedliches Suchtverhalten zu bewältigen. In dieser vertrauten Umgebung können sie über alles reden, nur eine Regel ist unumstößlich: Nichts von den Dingen, die dort besprochen werden, darf nach außen dringen. Diese Regel …

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Jede Woche treffen sich fünf höchst unterschiedliche Menschen bei dem Therapeuten Tony de Silva, um ihr ebenfalls höchst unterschiedliches Suchtverhalten zu bewältigen. In dieser vertrauten Umgebung können sie über alles reden, nur eine Regel ist unumstößlich: Nichts von den Dingen, die dort besprochen werden, darf nach außen dringen.
Diese Regel wird zum Problem, als eine Teilnehmerin der Therapiegruppe ermordet wird. Denn es wird für die ermittelnden Polizeibeamten schnell klar, dass der Tod von Heather etwas mit den wöchentlichen Treffen zu tun hat. Doch keiner der Teilnehmer gibt mehr als nötig preis … Und doch wird immer klarer: der Mörder kommt aus ihren Reihen.
Stück für Stück werden in Rückblenden die einzelnen Schicksale aufgearbeitet: ein klassisches whodunit-Prinzip, und dazu enorm spannend aufbereitet. Der Mörder (oder die Mörderin?) bleibt bis zum Ende des Romans verborgen und ist dann doch so klar …
Ein absolut empfehlenswerter, klassisch englischer Krimi vom Autor des ebenso lesenswerten Romans „Die Lügen der Anderen“.

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Die Mühle

Autor: Elisabeth Herrmann

Verlag: cbt

ISBN: 978-3-570-16423-5

Preis: 17,99 €

Buchtipp von: Stefan Decken (September 2017)

Die Mühle

"Er drehte sich um und warf einen Blick auf das dunkle Haus mit den gewaltigen Mühlenflügeln. Glücklicherweise wehte kein Lüftchen. Ich wollte nicht wissen, was da oben auf dem Mahlboden alles knirschen und ächzen konnte." Die Mühle steht an einem kleinen See inmitten einer bergigen, schwer zugänglichen Waldlandschaft unweit der Stadt Karlsbad in …

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"Er drehte sich um und warf einen Blick auf das dunkle Haus mit den gewaltigen Mühlenflügeln. Glücklicherweise wehte kein Lüftchen. Ich wollte nicht wissen, was da oben auf dem Mahlboden alles knirschen und ächzen konnte."

Die Mühle steht an einem kleinen See inmitten einer bergigen, schwer zugänglichen Waldlandschaft unweit der Stadt Karlsbad in Tschechien. Und dorthin wird sie für ein Wochenende eingeladen: DIE Clique ehemaliger Abiturienten aus einer hessischen Kleinstadt. Zu Schulzeiten waren sie die Megacoolen, Unerreichbaren, sieben Personen, Jungen und Mädchen, zu denen alle ehrfurchtsvoll aufblickten. Jetzt studieren sie an unterschiedlichen deutschen Universitäten und haben nur noch wenig Kontakt untereinander.
Die Einladung kommt per Post und anonym. Trotz großer Verwunderung siegt schließlich die Neugier. Alle nutzen das beigelegte Bahnticket und machen sich auf nach Karlsbad - bis auf einen Jungen, der eine ehemalige Mitschülerin schickt: Lana. Ausgerechnet Lana, die gar nicht zu jenem erlauchten Kreis gehörte. Die Clique ist bei ihrer Ankunft wenig begeistert. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse: Die Mühle liegt zwar abgeschnitten von der Welt in der Wildnis, trotzdem hat jemand die Räume für ihre Ankunft vorbereitet. Der Tisch ist gedeckt, im Herd schmort ein Braten, sieben Schlafstellen sind eingerichtet. Ein weiterer Brief taucht auf... Alle sind ratlos. Wer ist der unsichtbare Gastgeber? Einer von ihnen? Jemand, der sich einen perfiden Scherz erlaubt?
Als der erste der Freunde verschwindet, bricht Panik in der Gruppe aus...

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Sally Jones - Mord ohne Leiche

Autor: Jakob Wegelius

Verlag: Gerstenberg

ISBN: 978-3-8369-5874-5

Preis: 19,95 €

Buchtipp von: Anne Simon (September 2016)

Sally Jones - Mord ohne Leiche

Schon der erste Eindruck von „Sally Jones- Mord ohne Leiche“ macht neugierig. Die ersten Seiten sind gefüllt mit Bildern. Im Deckel eine bunte Weltkarte, danach liebevolle schwarz-weiße Illustrationen der Charaktere des Buches. Und im Anschluß folgt dann eine ziemlich schräge Eingangsszene: Da sitzt ein Gorilla an einer Schreibmaschine und …

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Schon der erste Eindruck von „Sally Jones- Mord ohne Leiche“ macht neugierig. Die ersten Seiten sind gefüllt mit Bildern. Im Deckel eine bunte Weltkarte, danach liebevolle schwarz-weiße Illustrationen der Charaktere des Buches.
Und im Anschluß folgt dann eine ziemlich schräge Eingangsszene:
Da sitzt ein Gorilla an einer Schreibmaschine und schreibt für uns an der abenteuerlichsten Geschichte, von der man seit langem gehört hat. Der Affe ist im Übrigen eine Dame - die titelgebende Sally Jones. Was sie uns zu erzählen hat füllt mit Recht ein Buch von guten 600 Seiten.

Das Ganze beginnt im Hafenviertel von Lissabon. Sally Jones arbeitet als Maschinistin an Bord der Hudson Queen. Kapitän des kleinen Frachters ist Henry Koskola, ein finnischer Seemann, von Sally nur liebevoll „der Chief“ genannt. Koskola hat ihr vor langer Zeit das Leben gerettet und seit dem sind die beiden ein unzertrennliches Team.
Nun sitzen die beiden also, nach einer Kollision und einer geldverschlingenden Reparatur, im Hafen von Lissabon fest und hoffen auf einen lukrativen Auftrag. Als dieser endlich kommt hat die Gorilladame gleich ein schlechtes Gefühl. Zu Recht, wie sich bald herausstellen wird. Tief im Wald werden die beiden überfallen, die Hudson Queen läuft auf Grund und zu allem Übel wird der Chief kurze Zeit später wegen Mordes verhaftet. Sally Jones muss untertauchen, denn als „Affe des Mörders“ wird sie in der ganzen Stadt gesucht. Verängstigt flüchtet sie sich auf die Dächer der Stadt und versteckt sich.
Zum Glück findet sie schon bald Zuflucht in der kleinen Wohnung der wunderbaren Fadosängerin Ana Molina. Diese und ihr Vermieter, der Akkordeonbauer Signor Fidardo, geben der Flüchtigen ein neues Zuhause und helfen ihr so gut sie können. Denn Sally Jones will beweisen, dass der Chief unschuldig ist.
Und erst jetzt beginnt das eigentlich Abenteuer. Ihr Vorhaben wird Sally Jones raus in die weite Welt, bis nach Indien führen. Auf ihrer Reise wird man sie übers Ohr hauen und einsperren, sie wird unerwartete Freundschaften schließen und es immer wieder schaffen, durch ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten aus ausweglosen Situationen herauszukommen und sich selbst zu behaupten. Bis sie ihr Ziel erreicht hat werden Jahre vergehen. In der Zwischenzeit erfahren wir wie man ein Akkordeon baut, ein Flugzeug repariert und das Vertrauen eines Maharadschas gewinnt.

„Sally Jones - Mord ohne Leiche“ ist voller liebevoller Details, sympathischer Charaktere, unerwarteter Wendungen und zu guter Letzt auch noch toll illustriert. Für mich eines der schönsten Bücher der letzten Jahre.

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